Bedürfnis nach Kontakt und Autonomie
Kennst Du das? Du möchtest Deinem Partner sagen, dass das, was er gerade macht, für Dich nicht geht, und Du schweigst. Über Dir wohnt ein Nachbar, der ständig seine Musik laut stellt, so dass es Dich wirklich stört. Doch Du unternimmst nichts dagegen. Das sind Beispiele dafür, dass Du Deine Grenzen nicht kommunizieren kannst.
Du möchtest gerne mit Deinem Partner kuscheln, er möchte aber lieber Sex, und Du machst einfach mit, obwohl Du nicht wirklich in Stimmung dafür bist.
Du möchtest mit Deinem Partner über Eure Beziehung sprechen. Du sagst es ihm, er hat keine Lust dazu, und Du nimmst es einfach hin. Du bist auf einer Feier bei Freunden, möchtest nach Hause gehen, traust Dich aber nicht, die Wahrheit zu sagen, und bleibst.
Auch das sind Beispiele dafür, dass Du Deine Bedürfnisse nicht kommunizieren kannst.
Diese Beispiele weisen darauf hin, dass Du in Beziehung zu anderen Menschen Angst vor Zurückweisung, Trennung, Manipulation oder einen Angriff hast.
Sicherheit ist für ein Kind eines der wichtigsten Bedürfnisse. Diese Sicherheit wurde und wird in den allermeisten Fällen nicht gegeben. Du hast von Deinen Eltern Ablehnung, Trennung, Manipulation und/oder Angriffe erfahren. Du hast gelernt, wie Du trotz allem die meiste Sicherheit für Dich herstellen kannst, indem Du Dich verleugnest, das tust, was Deine Mutter und/oder Dein Vater von Dir wollen, und Dich angepasst hast. Oder Du hast rebelliert, Dich zurückgezogen und vielleicht so früh wie möglich angefangen, für Dich selbst zu sorgen.
Bei all dem hast Du auf echten, authentischen Kontakt verzichten müssen und ein Verhalten sowie eine Sprache entwickelt, die Dir möglichst wenig Schmerz bereiten sollen. Doch dies hat bis heute nicht wirklich funktioniert. Das ist der Grund, warum wir sehr häufig nicht ehrlich zueinander sind.
Wenn wir unsere Bedürfnisse rechtzeitig ehrlich mitteilen würden, gäbe es wahrscheinlich keine zwischenmenschlichen Probleme mehr.
Hier setzt das Üben des *ehrlichen Mitteilens* an.
Durch das Üben von ehrlichen Mitteilungen zwischen zwei oder mehreren Menschen in einer sicheren Situation verändert sich etwas in Deinem Nervensystem.
Du lernst mit der Zeit, dass es nicht gefährlich, sondern befreiend ist, authentisch etwas von Dir mitzuteilen.
Beim Üben geht es um die Mitteilung der drei bekanntesten Ebenen unseres Seins, die mit unserem autonomen Nervensystem verbunden sind:
- Körperempfindungen
- Gefühle
- Gedanken
Diese werden aus einer Beobachterperspektive mitgeteilt.
Wenn Du mehr darüber wissen willst, schau auf meine Webseite und lies, oder höre meinen Podcast.
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